Leider ist unser innerer Schweinehund ein ziemlicher Angsthase. Ständig mahnt er uns: „Was, wenn es schief geht?“, „Was, wenn es anstrengend wird?“ oder „Was, wenn es wehtut?“ Wir sammeln lauter Antworten auf seine ängstlichen Fragen und finden Gedanken, die uns Kraft rauben. So kämpfen wir mit uns selbst. Wir führen einen inneren Bürgerkrieg, obwohl wir es eigentlich besser wissen: Wir sollten handeln, anstatt zu hadern! Ja, eigentlich … Und dann verharren wir wieder in den vermeintlich sicheren Grenzen unserer bekannten Gedanken.
Dabei machen uns Günters Ängste kurzsichtig: Was wäre, wenn gar nichts schief ginge? Was, wenn die Anstrengung minimal wäre? Was, wenn Veränderung Spaß machte? Könnten dann nicht Belohnungen winken, die viel schöner sind als die Pseudo-Sicherheit unserer inneren Blockaden? Sollten uns Günters Sorgen etwa Chancen verbauen und Erfolge verhindern?
Glücklicherweise hat nichts im Leben eine Bedeutung, außer der Bedeutung, die wir den Dingen selbst geben - obwohl wir das meist gar nicht bewusst entscheiden. Viele Bedeutungen sind schlicht Fehlinterpretationen der Vergangenheit. Sie sollen uns zukünftig vor Ärger bewahren und haben sich irgendwann in unserer Wahrnehmung verselbständigt: „Das hast du früher nicht geschafft, also schaffst du es nie!“ Und bald halten wir unsere (Günters) Sicht der Dinge für Realität. Doch wir vergessen dabei, dass alles letztlich nur eine Perspektive ist, die wir verändern können. Und mit dieser Perspektive können wir auch die Kraft verändern, die uns unsere Gedanken geben: Denn genauso, wie uns manche Gedanken Kraft rauben, können uns andere Gedanken mit Kraft versorgen. Haben wir diese Kraft, kommen wir ins Handeln. Schweinehund hin oder her.
Aber wie können wir unsere Perspektiven verändern? Ganz einfach: Wir können unsere deaktivierenden Glaubenssätze gezielt anzweifeln, und kritisch hinterfragen! Fragen Sie sich ganz ehrlich: „Was würde ich tun, wenn es mir leicht fiele?“, „Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?“, „Was würde ich tun, wenn ich wüsste, dass ich auf jeden Fall Erfolg hätte?“, „Was könnte mir Schlimmes passieren, wenn alles beim Alten bliebe?“, „Was hat mich meine Bequemlichkeit bisher bereits gekostet?“, „Was wird es mich noch kosten, wenn ich nicht endlich in Schwung komme?“, „Was könnte ich erreichen, wenn ich endlich täte, was ich für richtig halte?“, „Was könnte ich alles Spannendes erleben?“…
Sie merken schon: Günter denkt ziemlich schnell in eine andere Richtung. Und damit verändert sich auch das Gefühl, das wir mit der Veränderung verknüpfen: Wo vorher Nervosität und Angst waren, entstehen nun Vorfreude und Mut. Bald sagt der innere Schweinehund: „Das wird bestimmt spannend!“, „Los, fang endlich an!“ und „Das schaffst du schon!“
Wir haben uns durch ein paar Gedanken mit Energie versorgt. Wir haben über Günter bestimmt, anstatt uns von Günter bestimmen zu lassen. Wir haben unseren inneren Schweinehund zum Komplizen gemacht. Jetzt brauchen wir unserer Motivation nur noch eine Handlung folgen zu lassen. Doch das sollte kein Problem sein. Schließlich gibt es da jemanden, der uns gerne anfeuert …
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