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Wie entspannt sich eine erfolgreiche Management- und Körpersprachetrainerin? Was nutzt sie zur eigenen Inspiration und Weiterentwicklung? Welche einzigartige Verbindung entsteht dabei zwischen dem Reiten, der Natur und dem modernen Management? Fragen dieser eher privaten Natur haben wir Sabine Mühlisch, Körper.Sprache & Unternehmens.Körper GbR, gestellt, um neben den vielfältigen, fachlichen Beiträgen auch einmal persönliche Einblicke zu erhalten. Bild: © Sabine Mühlisch 2006 Albert Metzler: Sagen Sie uns bitte, was Sie in Ihren letzten Ferien gemacht haben und warum? Sabine Mühlisch: Ich war reiten. Im Südwesten von Sardinien, einem vom Tourismus nur wenig beeinflussten, wilden, vielfältigem Stück Natur. Bewegungserfahrungen und Sinneseindrücke sowie die ständige Wechselwirkung zwischen Reiter, Pferd und Natur ermöglichen mir individuelle, innere Einsichten und Erkenntnisse. Artspezifisches Verhalten macht das Pferd zu meinem wertvollen "Trainer", der in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommt. Pferde begleiten den Menschen seit Jahrtausenden und haben schon immer durch ihre Schönheit, Sensibilität, Kraft und Würde beeindruckt. Pferde reagieren instinktiv auf das, was unter der Oberfläche liegt und spüren unbewusste oder unterdrückte Ängste oder Aggressionen. Sie gehen sozusagen Online mit dem Menschen. Guter Kontakt zu Pferden erfordert Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen, Offenheit und Respekt. Das Pferd zeigt spontan und ohne Vorwurf seine Grenzen, ohne nachtragend zu sein. Die weiche, dreidimensionale Bewegung des Schrittes verringert Stress und lässt regressive Entspannung zu. Auf dem Rücken des Pferdes nehme ich meinen eigenen Körper deutlich und bewusst wahr. Ebenso werden tief liegenden Gefühle gespiegelt. Durch den Bewegungsdialog kommt es zu einem non-verbalen Austausch zwischen Mensch und Pferd. Analoge Kommunikationsanteile (Mimik, Gestik, Stimme und Berührungen) werden gefordert und gefördert. Durch die Verbindung mit digitalen Kommunikationsaspekten entsteht Authentizität. Das Pferd zeigt seine Gefühle spontan und eindeutig und bringt die Bereitschaft mit, sich mit jedem neuen Reiter auf neue Beziehungen einzulassen. Es gibt Halt, fordert Respekt und Wertschätzung und setzt Grenzen. Das Pferd hat eine wahrnehmungsfördernde Funktion: durch das bewusste Wahrnehmen des Tieres können auch eigene Gefühle und Bedürfnisse differenzierter erkannt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Erleben von Stärken und Kompetenzen. Der Umgang mit dem Pferd lässt eigene Fähigkeiten, aber auch natürliche Grenzen bewusst werden. Albert Metzler: Was haben Sie von Pferden über Führung gelernt und wie setzten Sie diese Erkenntnisse in Ihren Managementseminaren um? Sabine Mühlisch: Eine Pferdeherde wird in der Natur von der fähigsten Stute geführt. Es ist das Tier, das am meisten Vertrauen und Respekt genießt und so das Überleben der Gemeinschaft managt. Dieser Anspruch sollte auch für alle Führungskräfte gelten. Egal ob CEO oder Teamleiter(in). Der Reiter ist für das Pferd die Führungsautorität (Leitstute) und hat zu beschützen – besonders vor Wölfen, potentiellen ‚Pferdefressern’ und ähnlichem – sowie zu sagen, wo und wie es lang geht. Ob die Führung auch wirklich anerkannt wird, lässt sich im Verhalten des Pferdes sofort erkennen: Pferde folgen einem oder auch nicht, sind aufmerksam oder wenden sich ab. Nur absolute Klarheit in den eigenen Absichten, Sicherheit vermittelndes Verhalten und Vertrauen in das Pferd kann ein harmonisches Miteinander erschaffen. Gleichzeitig gilt es die Individualität des Pferdes, analog der Einzigartigkeit jedes Menschens, zu respektieren und so Respekt des Pferdes / Menschen zurück zu erhalten, statt sie einseitig einzufordern. Wer fordern kann und dabei gleichzeitig die respektvolle, einzigartige Beziehung aufrecht erhält, erhält Leistungen vom Pferd und Menschen geschenkt, die überwältigend sein können. Reiter und Manager lernen von Pferden, was es heißt: ° wahrhaftige Autorität zu sein, statt sich autoritär zu verhalten; ° echte Beziehungen herzustellen und in jedem Augenblick neu zu gestalten; ° verbale und non-verbale Kommunikation in Balance zu bringen. Albert Metzler: Jeder kann also seine eigene Emotionalität, Autorität und Flexibilität mit Pferden erfahren. Was lernen Sie noch von Pferden? Sabine Mühlisch: Pferde sind bedingungslos. Ohne Wertungen. Hierzu eine sehr intelligente Parabel: Ein armer Bauer hat nur einen wertvollen Besitz, ein Pferd. Eines Tages läuft dieses Pferd davon. Der Nachbar kommt und beklagt seinen großen Verlust. Der Bauer hört es sich an, und zuckt darauf mit den Schultern: "Ist es gut, ist es schlecht?" Am nächsten Tag kehrt das Pferd zusammen mit einer ganzen Herde von Wildpferden zurück. Der Nachbar kommt wieder herbeigelaufen und begrüßt überschwänglich sein großes unerwartetes Glück. Der Bauer hört es sich an, zuckt wieder mit den Schultern und sagt: "Ist es gut, ist es schlecht?" Daraufhin bricht sein Sohn sich eines Tages beim Zureiten eines der Wildpferde ein Bein. Wieder kommt der Nachbar herbei, schimpft über das Unglück und der Bauer antwortet wieder mit: "Ist es gut, ist es schlecht?" Ein Krieg bricht aus, der Sohn des Bauern wird als einziger nicht eingezogen, da er untauglich ist aufgrund seines Beinbruches. Der Nachbar lässt nicht lange auf sich warten, eilt herbei und beglückwünscht ihn zu diesem segensreichen Umstand. Der Bauer zuckt wiederholt die Schultern, mit denselben Worten: "Ist es gut, ist es schlecht...?" Pferde schauen einen Menschen nicht anhand von Kleidung, Status, Rang oder Stellung an. Sie leben in Herden und sind auf funktionierende Beziehungen angewiesen. Die eigene Stellung im "Team" wird immer wieder ausgelotet. Pferde sprechen dabei verlässlich, meist über vier Stufen. Wenn ein Pferd trinken will, welches rangmäßig noch nicht an der Reihe ist, so zeigt das bedrängte Pferd mit einem Ohrenanlegen dem andern wegzugehen. Falls dies nicht reicht, werden die Zähne gezeigt, oder, falls das noch nicht hilft, wird der Hintern zugewandt mit der Drohung, dass sonst die Hufe fliegen. Und diese werden bei Missachtung der Drohung auch eingesetzt! Ganz konsequent. Dabei wird während all dieser vorhersehbaren vier Kommunikationsstufen die Beziehung gehalten und schon im nächsten Moment können dieselben Pferde wieder miteinander durch die Natur galoppieren – ohne nachtragend zu sein. Die emotionale Ebene ist jedoch die bedeutungsvollste. Gerade westliche Menschen leben einseitig im Verstand und nutzen nur die intellektuelle Intelligenz. Wenn Menschen unruhig, ärgerlich oder ängstlich auf das Pferd zugehen, kann man eine ähnliche Emotion beim Pferd beobachten. Reiter, welche sich hingegen in einen ruhigen, wohlwollenden und sicheren Zustand bringen können, werden einen wundervollen Ritt erleben, verbunden mit einem höchst emotionalen Lebewesen inmitten vor Vitalität strotzender Natur. Das bedeutet für mich ins Gleichgewicht kommen, sich selbst erkennen, die Freude der Pferde spüren und zu der eigenen verschmelzen zu lassen. Einfach: Erholung, Inspiration, Heilung. Albert Metzler: Sagen Sie interessierten Lesern noch, wo Ihr Paradies genau liegt? Sabine Mühlisch: Schauen Sie doch einfach auf folgender Internetseite selber nach ;-) http://www.cavalloweb.de oder besser, machen Sie doch einmal Urlaub (dem Ur erlauben!) der etwas anderen Art! Weitere Infos und Kontakt zu Autorin: Körper.Sprache & Unternehmens.Körper GbR Sabine Mühlisch Voigtelstraße 3 D-50933 Köln Telefon: + 49 (0) 221 499 45 16 Telefax: + 49 (0) 221 499 45 16 Email@Sabine-Muehlisch.de http://www.Sabine-Muehlisch.de Pressekontakt: Platinum-News.De Albert Metzler Grafenberger Allee 38 40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0) 211 6 999 07 50 Mobil: +49 (0) 172 2 127 746 info@platinum-news.de http://www.platinum-news.de |
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