Für die Gestaltung erfolgreicher Kommunikation ist es wichtig zu wissen, wie die
Aufnahme beim Empfänger funktioniert. Über den Aufnahmekanal nimmt der Mensch Sinneseindrücke und Ideen auf. Nach dem bevorzugten Kanal unterscheidet man den visuellen, den auditiven und den haptischen Lerntypen. Erkennbar ist der einzelne Typ an seiner Sprache, in der er bestimmte Verben, Adjektive und Adverbien einsetzt. Die visuelle
Sprache: sehen, blau, erscheinen, groß, klein, farbig, hell... Die auditive Sprache: hören, reden, schreien, klingen, argumentieren, leise, laut... Die kinästhetische Sprache: fühlen, gehen, lachen, begreifen, erfassen... Nutzen Sie mit Ihrer Sprache den gleichen Kommunikationskanal wie Ihr
Gegenüber, so befinden Sie sich auf der gleichen Wellenlänge. Achten Sie deshalb bewußt auf die Sprache Ihres Partners und passen Sie sich ihm in Ihrer Wortwahl an. Unterschiedliche Nachrichten werden auch in unterschiedlichen Kanälen wahrgenommen: Möchten Sie Ihre Zuhörer zu etwas bewegen - ê senden Sie auf dem Fühlen-Kanal.
Möchten Sie Ihrem Zuhörer etwas zeigen - ê senden Sie auf dem Sehen-Kanal.
Möchten Sie Ihren Zuhörer von etwas überzeugen - ê senden Sie auf dem Hören-Kanal.
Zwei Gründe für Kommunikation - 1. Die Übermittlung von Informationen
- 2. Die Beziehung zum Gesprächspartner pflegen
Doch unabhängig von diesen Gründen der Kommunikation
enthält jede Mitteilung vier psychologische Aspekte: - 1. Selbstoffenbarungsaspekt, gibt Hinweise über den Sender
- 2. Sachaspekt, worüber wird informiert
- 3. Beziehungsaspekt, wie ist das Verhältnis des Senders zum Empfänger
- 4. Appellaspekt, was soll mit der Kommunikation erreicht werden
Jede Nachricht enthält immer alle vier Aspekte. Der Empfänger entscheidet, auf welchen Aspekt er reagiert, bzw. auf welchem Ohr er hört. Beachten Sie, daß bei vielen Empfängern ein bestimmtes Ohr besonders gut ausgeprägt ist. Menschen mit ausgeprägtem Sach-Ohr: konzentrieren sich auf die Sachinformation.
Beziehungs-Ohr: nehmen vieles persönlich, sind schnell beleidigt. Selbstoffenbarungs-Ohr: nehmen wenig persönlich, sind jedoch oft sehr distanziert. Appell-Ohr:
Fassen alles als Appell auf, reagieren auf kleinste Impulse. Jeder Empfänger entscheidet selbst, mit welchem Ohr er eine Botschaft aufnimmt. Er konstruiert darüber auch seine Wahrnehmung und seine darauffolgende Reaktionen. Doch üben Sie auch etwas Nachsicht, da Sie um diese Zusammenhänge wissen. Denn für die meisten Menschen laufen diese Prozesse unbewußt ab.
Beispiel für die Reaktionen der verschiedenen „einohrigen“ Interpretationen: Sender: „Ich finde, es ist kalt hier im Raum.“ Empfänger: Das „knochentrockene“ Sach-Ohr: „Die Heizung ist nicht an!“
Das empfindliche Beziehungs-Ohr: „Ist das als Vorwurf gemeint?“ Der verhinderte Psychotherapeut im Selbstoffenbarungs-Ohr: „Geht es Ihnen nicht gut?“ Das übereifrige Appell-Ohr: „Ich mache schnell die Heizung an.“
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